Die wichtigsten Ursachen des Hungers
in der Welt sind von Menschenhand gemacht

Wir alle kennen die Berichte über Dürren, Überschwemmungen, Erdbeben und deren schlimme Folgen für die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ein genauerer Blick zeigt allerdings: Die wahren Ursachen für den Hunger sind nicht Naturkatastrophen, sondern von Menschenhand gemacht. Hunger ist nämlich kein gottgegebenes Schicksal, sondern eine Frage der Verteilung zwischen Arm und Reich – und damit eine Frage von wirtschaftlicher Macht und politischen Entscheidungen. Jeder Einzelne von uns ist daran beteiligt, ob wir wollen oder nicht.

Die Fakten sind furchtbar: Fast 800 Millionen Menschen weltweit haben nach Angaben der Welthungerhilfe nicht genug zu essen. Jeder neunte Erdenbürger geht abends hungrig zu Bett, und alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Mangel- und Unterernährung. Vor allem aber: Drei Viertel aller hungernden Menschen leben auf dem Land – also genau dort, wo normalerweise der Großteil der Nahrungsmittel erzeugt wird. Aber diese Menschen haben dennoch keinen Zugang zu einer ausreichenden bzw. gesunden Ernährung.

Es wäre genug Nahrung für alle da – eigentlich …

Rein rechnerisch müsste Hunger kein Thema mehr sein: In Kalorien ausgedrückt, ernten die Landwirte weltweit etwa ein Drittel mehr Agrarprodukte als für die ausreichende Versorgung aller Menschen notwendig wäre. Das zeigt der von Weltbank und Vereinten Nationen herausgegebene „Weltagrarbericht“. Hunger ist also keine Frage des Mangels, sondern der wirtschaftlichen Machtverteilung und des politischen Willens. Jegliche Formen von Hunger in der Welt könnten überwunden werden, wenn sich die Verantwortlichen endlich daran machen würden, die schlimmsten Fehlentwicklungen zu beseitigen und statt dessen die richtigen Schritte hin zu einer nachhaltigen Entwicklung einzuleiten, die das langfristige Überleben der gesamten Menschheit sichert.

Vier Themenfelder, die zu bearbeiten sich lohnt

Woran liegt es nun, dass auf dieser Welt nach wie vor so viele Menschen hungern – obwohl doch eigentlich genügend Lebensmittel für alle da wären? Mit den folgenden vier Themenfeldern geben wir Antworten auf genau diese Frage. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Auch unser eigener Lebensstil hat ursächlich mit diesen Gründen für den Hunger in der Welt zu tun.

  • Immer mehr Ackerflächen werden für die Produktion von so genanntem Bio-Kraftstoff genutzt.
    Aber gehören Lebensmittel nicht auf den Teller statt in den Tank? Hier weiterlesen!
  • Auf immer mehr Ackerflächen werden Feldfrüchte als Tierfuttermittel produziert.
    Aber sind Lebensmittel nicht zu schade für den Trog, solange Menschen hungern? Hier weiterlesen!
  • Multinationale Agrarkonzerne bauen alles beherrschende Saatgut-Monopole auf.
    Aber brauchen wir nicht stattdessen Sortenvielfalt und Recht am eigenen Saatgut? Hier weiterlesen!
  • Immer mehr Kleinbauernfamilien werden aus Profitgier von ihrem Stückchen Land vertrieben.
    Aber warum soll es richtig sein, dass der Reichtum dieser Welt nur ganz Wenigen gehört? Hier weiterlesen!
Foto: Harald Gruber / Comundialis-Stiftung